Trail-Einstufungen

Die Schwierigkeitsgrade

Dieser Abschnitt erläutert im einzelnen die S-Grade und die jeweils benötigten
Fahrtechnikkentnisse (unter idealen Randbedingungen).

S0
S0 beschreibt einen Singletrail, der keine besonderen Schwierigkeiten aufweist. Dies
sind meistens flüssige Wald- und Wiesenwege auf griffigen Naturböden oder
verfestigter Schotter. Stufen, Felsen oder Wurzelpassagen sind nicht zu erwarten.
Das Gefälle des Weges ist leicht bis mäßig, die Kurven sind weitläufig.
Auch ohne besondere Fahrtechniken sind Wege mit S0 zu bewältigen.
Kurzfassung
Wegbeschaffenheit: fester und griffiger Untergrund
Hindernisse: keine Hindernisse
Gefälle: leicht bis mäßig
Kurven: weit
Fahrtechnik: kein besonderes fahrtechnisches Können nötig

S1
Auf einem mit S1 beschriebenen Weg muss man bereits kleinere Hindernisse wie
flache Wurzeln und kleine Steine erwarten. Sehr häufig sind vereinzelte
Wasserrinnen und Erosionsschäden Grund für den erhöhten Schwierigkeitsgrad, der
Untergrund kann teilweise auch nicht verfestigt sein. Das Gefälle beträgt maximal
40%. Spitzkehren sind nicht zu erwarten.
Ab S1 werden fahrtechnische Grundkenntnisse und ständige Aufmerksamkeit
benötigt. Anspruchsvollere Passagen erfordern dosiertes Bremsen und
Körperverlagerung. Es sollte grundsätzlich im Stehen gefahren werden. Hindernisse
können überrollt werden.
Kurzfassung
Wegbeschaffenheit: loserer Untergrund möglich, kleine Wurzeln und Steine
Hindernisse: kleine Hindernisse, Wasserrinnen, Erosionsschäden
Gefälle: < 40%
Kurven: eng
Fahrtechnik: fahrtechnische Grundkenntnisse nötig, Hindernisse können überrollt werden.

S2
Im Schwierigkeitsgrad 2 muss man mit größeren Wurzeln und Steinen rechnen. Der
Boden ist häufig nicht verfestigt. Stufen und flache Treppen sind zu erwarten.
Oftmals kommen enge Kurven vor, die Steilheit beträgt Passagenweise bis zu 70%.
Die Hindernisse müssen durch Gewichtsverlagerung überwunden werden. Ständige
Bremsbereitschaft und das Verlagern des Körperschwerpunktes sind notwendige
Techniken, ebenso genaues dosieren der Bremsen und ständige Körperspannung.
Kurzfassung
Wegbeschaffenheit: Untergrund meist nicht verfestigt, größere Wurzeln und Steine
Hindernisse: flache Absätze und Treppen
Gefälle: < 70%
Kurven: leichte Spitzkehren
Fahrtechnik: fortgeschrittene Fahrtechnik nötig

S3
Verblockte Singletrails mit vielen größeren Felsbrocken und/ oder Wurzelpassagen
gehören zur Kategorie S3. Hohe Stufen, Spitzkehren und kniffelige Schrägfahrten
kommen oft vor, entspannte Rollabschnitte werden selten. Häufig ist auch mit
© Carsten Schymik, Harald Philipp, David Werner 5
rutschigem Untergrund und losem Geröll zu rechnen, Steilheiten über 70% sind
keine Seltenheit.
Passagen, die den 3. Schwierigkeitsgrad aufweisen, erfordern zwar noch keine Trial-
Techniken, sehr gute Bike-Beherrschung und ständige Konzentration sind aber
Voraussetzung zum Bewältigen von S3. Exaktes Bremsen und sehr gute Balance
sind notwendig.
Kurzfassung
Wegbeschaffenheit: verblockt, viele große Wurzeln / Felsenrutschiger Untergrund, loses Geröll
Hindernisse hohe Absätze
Gefälle > 70%
Kurven enge Spitzkehren
Fahrtechnik sehr gute Bike-Beherrschung nötig

S4
S4 beschreibt sehr steile und stark verblockte Singletrails mit großen Felsbrocken
und/ oder anspruchsvollen Wurzelpassagen, dazwischen häufig loses Geröll.
Extreme Steilrampen, enge Spitzkehren und Stufen, bei denen das Kettenblatt
unweigerlich aufsetzt kommen im 4. Grad häufig vor.
Um im 4. Schwierigkeitsgrad zu fahren sind Trial-Techniken wie das Versetzen des
Vorder- und Hinterrades (z. B. in den Spitzkehren) absolut notwendig, genauso wie
perfekte Bremstechnik und Balance. Nur Extremfahrer und Ausnahmebiker können
S4 bewältigen, selbst das Hinabtragen dieser Passagen ist häufig nicht ungefährlich.
Kurzfassung
Wegbeschaffenheit: verblockt, viele große Wurzeln / Felsen, rutschiger Untergrund, loses Geröll
Hindernisse: Steilrampen, kaum fahrbare Absätze
Gefälle: > 70%
Kurven: ösenartige Spitzkehren
Fahrtechnik: perfekte Bike-Beherrschung mit Trial-Techniken nötig, wie das
Versetzen des Hinterrades in Spitzkehren

S5
Der Schwierigkeitsgrad S5 wird charakterisiert durch blockartiges Gelände mit
Gegenanstiegen, Geröllfeldern und Erdrutschen, ösenartigen Spitzkehren, mehreren
hohen, direkt aufeinanderfolgenden Absätzen und Hindernissen wie umgefallenen
Bäumen – alles oft in extremer Steilheit. Wenn überhaupt ist wenig Auslauf bzw.
Bremsweg vorhanden. Hindernisse müssen z. T. in Kombination bewältigt werden.
Nur eine Hand voll Freaks versucht Passagen im 5. Schwierigkeitsgrad zu
bewältigen. Hindernisse müssen teilweise übersprungen werden. In Spitzkehren ist
das Versetzen kaum noch möglich. Selbst das Tragen des Bikes wird hier fast
unmöglich, da man sich beim Gehen festhalten oder gar klettern muss.
Kurzfassung
Wegbeschaffenheit: verblockt mit Gegenanstiegen, rutschiger Untergrund, loses Geröll, der Weg ist eher ein Wandersteig
Hindernisse: Steilrampen, kaum fahrbare Absätze in Kombination
Gefälle: >> 70%
Kurven: ösenartige Spitzkehren mit Hindernissen
Fahrtechnik: exzellente Beherrschung spezieller Trial-Techniken nötig, das Versetzen des Vorder- u. Hinterrades ist nur eingeschränkt möglich